Wie es uns gelingt Gewohnheiten zu ändern?
Warum fällt es uns so schwer, Gewohnheiten zu ändern? Was hat das mit dem Klimawandel zu tun? Und wie kann man es schaffen, sein Verhalten doch zu ändern?
Neulich war ich in der Stadt und konnte kaum widerstehen. In den Schaufenstern hingen grosse “Sales” Plakate. Mitten im Sommer beginnt der Sommerschlussverkauf. Die Verlockung ist gross, auf Schnäppchenjagd zu gehen. Früher hätte ich das auch sofort gemacht. Ich habe es geliebt, ohne wirklich etwas zu brauchen, in die Läden zu gehen, mal so rumzugucken und einen Haufen schöne Teile zu shoppen. Wenn ich mich nicht zwischen zwei Farben entscheiden konnte, habe ich einfach beide gekauft. Am Schulfest habe ich gelernt, dass jede:r Schweizer:in im Schnitt 4-5 Kleidungsstücke pro Monat kauft. Ich finde das unglaublich viel und früher, als Shoppen eins meiner liebsten Hobbies war, lag mein Konsum wahrscheinlich noch weit darüber. Und genau hier hängen unsere Gewohnheiten mit Umweltverschmutzung, Ausbeutung und Klimawandel zusammen. Solange es unser Hobby ist shoppen zu gehen, werden wir immer unnütze Sachen konsumieren, die wir eigentlich nicht brauchen und die früher oder später auf dem Müll landen.
Inzwischen hat sich mein Shoppingverhalten übrigens relevant verändert. Als ich vor knapp 10 Jahren von Deutschland in die Schweiz gekommen bin, habe ich begonnen in Brockis second hand zu kaufen. Erst aus finanziellen Anreizen, dann aus Überzeugung. Auch hier habe ich oft viel zu viel gekauft, aber immerhin nichts Neu produziertes, sondern nur die von anderen Menschen zu viel gekauften oder nicht mehr benötigten Sachen. Inzwischen hat sich auch meine Brocki Leidenschaft verändert. Ich definiere mich mehr über das, was ich denke und tue und weniger von aussen über das, was ich anhabe. Mein Prioritäten haben sich eindeutig verschoben. Lieber verbringe ich zum Beispiel einen Tag im Garten.
Und trotzdem habe ich mich bei den “Sales” Plakaten gefühlt wie eine Ex-Raucherin, der man eine Zigarette hinhält. Wie ich es geschafft habe, mich nicht in den Schlussverkauf zu stürzen? Eine Doku darüber, was mit unseren Altkleidern passiert, hat mir geholfen. Diesen Sommer bin ich stark geblieben und für den nächsten Schlussverkauf habe ich mir schon zwei gute Strategien überlegt: 1) Nicht in die Stadt fahren und 2) eine beliebige Doku über Kleidung zu schauen.
Chat GPT gibt uns übrigens folgende Tipps, wie man es schaffen kann seine Gewohnheiten zu verändern.
“Das Ändern von Gewohnheiten ist eine Herausforderung, die viele Menschen anstreben, sei es, um gesünder zu leben, produktiver zu sein oder persönliche Ziele zu erreichen. Hier sind einige bewährte Strategien, um Gewohnheiten nachhaltig zu ändern:
- Kleine Schritte: Beginne mit kleinen, machbaren Änderungen. Eine zu große Veränderung auf einmal kann überwältigend sein und zu Rückschlägen führen. Statt täglich eine Stunde zu trainieren, starte mit zehn Minuten und steigere dich allmählich.
- Klarheit und Zielsetzung: Definiere klar, welche Gewohnheit du ändern möchtest und warum. Ein starkes „Warum“ gibt dir die nötige Motivation. Setze dir spezifische, messbare und realistische Ziele.
- Routinen schaffen: Integriere die neue Gewohnheit in deine tägliche Routine. Verknüpfe sie mit bestehenden Gewohnheiten, um es dir leichter zu machen. Beispielsweise könntest du direkt nach dem Zähneputzen eine kurze Meditation einbauen.
- Umfeld gestalten: Gestalte dein Umfeld so, dass es die neue Gewohnheit unterstützt. Entferne Versuchungen und Hindernisse und umgib dich mit Menschen, die deine Ziele teilen oder unterstützen.
- Selbstbeobachtung und Reflexion: Führe ein Tagebuch, in dem du deine Fortschritte und Herausforderungen festhältst. Regelmäßige Reflexion hilft dir, Muster zu erkennen und Anpassungen vorzunehmen.
- Belohnung und Verstärkung: Belohne dich für kleine Erfolge, um die neue Gewohnheit positiv zu verstärken. Diese Belohnungen sollten gesund und förderlich sein, um den gewünschten Effekt zu unterstützen.
- Geduld und Ausdauer: Gewohnheitsänderung braucht Zeit. Sei geduldig mit dir selbst und erwarte keine sofortigen Ergebnisse. Rückschläge sind normal; wichtig ist, dass du dranbleibst und dich nicht entmutigen lässt.
- Selbstmitgefühl: Sei freundlich zu dir selbst. Negative Selbstgespräche und übermäßige Selbstkritik können den Fortschritt behindern. Akzeptiere Fehler als Teil des Lernprozesses und fokussiere dich auf das Positive.”
Wie sieht es bei euch aus? Welche Gewohnheiten möchtet ihr verändern? Bei mir sind als nächstes meine Beine dran, also genauer gesagt die Haare an meinen Beinen, die seit diesem Sommer nicht mehr abrasiert werden, sondern wachsen dürfen. Und das ist ziemlich gewöhnungsbedürftig für mich ;-).